Gebärmutterkrebs

Gebärmutterkrebs (Gebärmutterkörperkrebs, Gebärmutterhöhlenkrebs, Uteruskarzinom, Endometriumkarzinom, Corpuskarzinom, Gebärmutterschleimhautkrebs): Bösartiger Tumor des Gebärmutterkörpers, an dem in Deutschland etwa jede 80. Frau erkrankt. Meist tritt er im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf. Die Prognose hängt stark von der Ausdehnung und vom feingeweblichen Typ ab, die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate beträgt etwa 85 %; hat der Krebs bereits den Gebärmutterhals erreicht, sinkt sie auf etwa 50 %.

Leitbeschwerden

  • Blutung aus der Scheide nach den Wechseljahren
  • Zwischenblutungen oder Dauerblutungen bei Frauen über 35 Jahren
  • Blutig-eitriger oder fleischfarbener und übel riechender Ausfluss
  • Blut im Urin
  • Gewichtsverlust

Wann zum Frauenarzt

In den nächsten zwei Tagen, wenn die genannten Beschwerden auftreten.

Die Erkrankung

Der Gebärmutterkrebs entwickelt sich zu 80 % aus Zellveränderungen in der Gebärmutterschleimhaut. Warum er entsteht, ist bislang ungeklärt, mehrere Risikofaktoren sind jedoch bekannt:

  • Wenn Frauen bereits an Brust- oder Darmkrebs erkrankt oder bei Verwandten ersten Grades Fälle von Brust- oder Darmkrebs vorgekommen sind.
  • Bei Frauen mit Bluthochdruck, erhöhten Blutzuckerwerten oder Übergewicht.
  • Ebenfalls betroffen sind Frauen, die während der Wechseljahre reine Östrogenpräparate (ohne Gestagen) über Jahre eingenommen haben. Dafür ist folgender Mechanismus verantwortlich: Normalerweise sorgt Gestagen für eine Auflockerung der Schleimhaut, damit sich das Ei besser einnisten kann. Bleibt dieser „Gegenspieler“ weg, wird die Schleimhaut ständig stimuliert, und es droht eine Entartung der Zellen.

Das macht der Arzt

Mit dem Vaginalultraschall stellt der Arzt Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut oder das Einwachsen eines Tumors in die Gebärmuttermuskulatur fest. Bei unregelmäßigen und abnormen Blutungen oder verdächtigen Schleimhautbereichen führt der Arzt eine Ausschabung durch, um Schleimhautgewebe für die feingewebliche und damit definitive Diagnose zu gewinnen. Größere Tumoren der Gebärmutter lassen sich manchmal auch durch den Enddarm ertasten. 

Die Behandlung des Gebärmutterkrebses besteht in erster Linie in einer Operation. Über einen Bauchschnitt werden Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke, die oberen Teile der Scheide sowie die Lymphknoten im kleinen Becken entfernt. Um Erkrankungsrückfälle am verbleibenden Scheidenrest zu verhindern, wird häufig eine Bestrahlung an die Operation angeschlossen. Liegen bereits Metastasen in anderen Organen vor, wird untersucht, ob diese empfindlich auf Hormone reagieren. Wenn ja, kann vor den Wechseljahren eine medikamentöse Behandlung mit GnRH-Analoga die Metastasen bekämpfen. Eine Chemotherapie hat beim Gebärmutterkörperkrebs nur selten Erfolg.

Viele Patientinnen, die eine Bestrahlung bekommen, leiden danach an Durchfall. Laut einer Studie lässt sich das vermeiden, wenn die Frauen während der Behandlung Selen als Natriumsalz  einnehmen: Dank dieser Nahrungsergänzung hatten nur 21 Prozent der behandelten Frauen mit Durchfall zu kämpfen im Vergleich zu 45 Prozent der Frauen, die kein Selen erhalten hatten. So verringerte Selen strahlungsbedingte Beschwerden, ohne den Nutzen der Bestrahlung zu beeinträchtigen.