Unfruchtbarkeit durch Chlamydien

Unklare Unterbauchbeschwerden bei Frauen können Anzeichen für eine Infektion mit Chlamydien sein. Weitere Symptome sind ein gelblich-klebriger Ausfluss und Juckreiz sowie Brennen beim Wasserlassen. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte hin (BVF). Eine Infektion sei bedrohlich und müsse schnell behandelt werden.

Jugendliche besonders gefährdet

Weitere Symptome einer Chlamydieninfektion können leichte Blutungen beim Geschlechtsverkehr oder blutiger Ausfluss, Zwischenblutungen und Fieber sein. „Derartige Beschwerden sollten Frauen unbedingt zum Frauenarzt führen, damit er die Ursache klären und rasch eine Therapie einleiten kann", sagt Dr. Klaus König vom BVF. Unbehandelt sind Chlamydien gefährlich, vor allem in der Schwangerschaft. Chlamydien gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Bakterien. Bei Jugendlichen ist das Infektionsrisiko erhöht, weil die Immunabwehr im Genitalbereich noch nicht ausgereift ist.

Meist beginnt die Infektion mit einer Entzündung des Gebärmutterhalses. Sie kann in die Bauchhöhle aufsteigen und sich auf Eileiter und Eierstöcke ausbreiten. Die Eileiter können verkleben, sodass die Eizellen sie nicht mehr passieren können. Dann drohen Unfruchtbarkeit oder eine Eileiterschwangerschaft.

Behandlung mit Antibiotika

Grundsätzlich sind die Heilungschancen mit Antibiotika sehr gut, wenn die Krankheit früh erkannt und behandelt wird. Um Rückinfektionen zu verhindern, sollte unbedingt auch der Sexualpartner in die Therapie einbezogen werden. Typisch für eine Chlamydieninfektion ist ein chronisch-schleichender Verlauf. Daher hat der Großteil der infizierten Frauen zunächst keinerlei Krankheitsbeschwerden.

Mädchen und Frauen unter 25 Jahren, die als besonders gefährdet gelten, können sich aus diesem Grund jährlich kostenlos auf Chlamydien testen lassen. „Sie sollten einmal im Jahr am Chlamydien-Screening teilnehmen - auch dann, wenn sie beschwerdefrei sind", rät Dr. König. Wirksamer Schutz vor Chlamydien ist „Safer Sex" mit einer konsequenten Anwendung von Kondomen.