Neue Wirkstoff-Kombi gegen Krebs?

Diabetesmittel und Blutdrucksenker

 Die Erforschung von Wirkstoffkombinationen könnte die Krebsbehandlung verbessern.
Sandra Göbel Die Erforschung von Wirkstoffkombinationen könnte die Krebsbehandlung verbessern.

Die Kombination aus dem Diabetesmedikament Metformin und dem Blutdrucksenker Syrosingopin schaltet Krebszellen im Labor effektiv aus. Forscher aus Basel sprechen sich deshalb dafür aus, die Entwicklun


Die Kombination aus dem Diabetesmedikament Metformin und dem Blutdrucksenker Syrosingopin schaltet Krebszellen im Labor effektiv aus. Forscher aus Basel sprechen sich deshalb dafür aus, die Entwicklung von Wirkstoffkombinationen zur Behandlung von Krebs voranzutreiben.
Arzneistoff-Cocktail tötet Tumorzellen
Der Wirkstoff Metformin ist das am häufigsten verschriebene Mittel zur Behandlung des Typ-2-Diabetes. Neben seiner blutzuckersenkenden Wirkung zeigt es auch krebshemmende Eigenschaften. Die für eine effektive Krebsbekämpfung erforderliche Dosierung ist jedoch so hoch, dass mit massiven Nebenwirkungen zu rechnen wäre. Forscher der Universität Basel suchen deshalb nach einer Möglichkeit die Anti-Krebs-Wirkung von niedrig dosiertem Metformin zu verbessern. Sie analysierten über tausend Wirkstoffe dahingehend, ob sie die krebshemmende Wirkung von Metformin verstärken. Dabei kristallisierte sich ein Favorit heraus: Syrosingopin, ein Mittel gegen Bluthochdruck. Wie die Studie zeigte, wirkte der Cocktail aus beiden Arzneistoffen bei einem breiten Spektrum von Krebsarten.
„In Proben von Leukämie-Patienten konnten wir zum Beispiel nachweisen, dass nahezu alle Tumorzellen durch den Cocktail getötet wurden und dies bei Dosen, die eigentlich nicht toxisch für die Zellen sind“, berichtet Erstautor Dr. Don Benjamin. „Und die Wirkung beschränkte sich auch ausschließlich auf die Krebszellen, denn Blutzellen von gesunden Spendern waren unempfindlich für die Behandlung.“
Medikamente nehmen Krebszellen die Energie
Doch wie wirkt der Wirkstoff-Cocktail gegen Krebs? Beide Wirkstoffe stören die Energiebereitstellung in den Zellen. Krebszellen haben aufgrund ihrer gesteigerten Stoffwechselaktivität und des schnellen Wachstums einen besonders hohen Energieverbrauch. Daher reagieren sie empfindlicher als gesunde Zellen, wenn man ihre Energieversorgung kappt. Ohne Energie kommt es zu Selbstzerstörung der Krebszelle. „Unsere Ergebnisse belegen, dass es sinnvoll ist, die Entwicklung kombinierter Ansätze zur Behandlung von Krebspatienten voranzutreiben“, urteilt Dr. Benjamin abschließend.
Quelle: Universität Basel

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