Anhaltende Heiserkeit bei Rheuma

Wenn Rheuma auf die Stimme schlägt

 Rheuma kann auch auf die Stimme schlagen.
Deutsche Rheumaliga e.V. /Sandra Göbel Rheuma kann auch auf die Stimme schlagen.

Rheumatische Erkrankungen können zu Heiserkeit führen und den Stimmklang verändern. Welche Ursachen in Frage kommen und was Betroffene tun können, erklärt die Deutsche Rheumaliga e.V. Heiserkeit, ei


Rheumatische Erkrankungen können zu Heiserkeit führen und den Stimmklang verändern. Welche Ursachen in Frage kommen und was Betroffene tun können, erklärt die Deutsche Rheumaliga e.V.
Heiserkeit, eingeschränkte Stimmleistung oder rauer Klang – anhaltende Stimmveränderungen betreffen Menschen mit Rheuma besonders häufig. Neueste Studien gehen davon aus, dass ungefähr/beinahe jeder dritte Rheumatiker akute Probleme mit der Stimme hat, berichtet Prof. Dr. Tadeus Nawka von der Charité Berlin. Anders als bei einer Erkältung entsteht die Heiserkeit nicht plötzlich, sondern prägt sich langsam aber kontinuierlich aus. Sprechen strengt die Betroffenen zunehmend an.
Auslöser sind Entzündungen, Knoten oder Kortison
Verschiedene Auslöser kommen in Frage. Rheumatische Entzündungen können den Stellknorpel – die Schaltzentrale der Stimmlippe – schädigen. Der Stellknorpel ist dafür verantwortlich, die Stimmlippen bei der Atmung auseinander- und beim Sprechen zusammenzuziehen. Ist er geschädigt, funktioniert dieses Zusammenspiel nicht mehr. Betroffene müssen sich häufig erst räuspern, um einen Ton hervor zu bringen.
Selten gehen die Stimmveränderungen auf einen Rheumaknoten zurück, der sich an den Stimmlippen gebildet hat. Dabei bildet sich der Stimmmuskel bindegewebartig um. Ein weiterer möglicher Auslöser für Stimmveränderungen ist die langfristige Einnahme von Kortison. Das Arzneimittel wirkt muskelabbauend. Ist der Stimmmuskel vom Abbau betroffen, schließen sich die Stimmlippen nicht mehr richtig.
Singen hält die Stimme geschmeidig
Was können Betroffene tun, um ihre Stimme geschmeidig und leistungsfähig zu halten? Die Deutsche Rheumaliga rät: Singen! Denn Übung hält den Stimmmuskel fit. Wer regelmäßig singt, tut viel für seine Stimme, meint Prof. Nawka. Sänger sollten allerdings vermeiden, in einen „Sängerwettstreit“ zu geraten, denn lauter ist nicht unbedingt besser. Es empfiehlt sich, auf die eigene Stimme zu achten, um sich nicht zu überfordern.
Bei starken Beschwerden zum Phoniater
Einige Stimmveränderungen sind nur vorübergehend. Sind anhaltende Stimmveränderungen auf Entzündungen oder Kortison zurückzuführen, informiert der Arzt die Betroffenen über mögliche Änderungen in der Medikation. Bei starken Beschwerden ist ein Gang zum Phoniater anzuraten – das ist ein Facharzt für Stimme und Sprache. Er analysiert mithilfe einer sogenannten Video-Laryngostroboskopie die Schwingungen der Stimmlippen. Diagnostiziert er einen Rheumaknoten an den Stimmlippen, kann eine operative Entfernung des Knotens erwogen werden.


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