Rosazea

Rosazea (Couperose, Kupferfinne): Schubartig verlaufende, chronische Hauterkrankung der zweiten Lebenshälfte, die bevorzugt das Gesicht (zentrofazial = Stirn, Nase, Philtrum, Kinn) befällt, seltener gleichzeitig die enthaarte Kopfhaut (Glatze), Brust und Rücken. Es handelt sich um eine destruktive Entzündung der Haut und der Blutgefäße der Haut. Charakteristisch sind Rötung, Knötchen, Pusteln und sichtbare oberflächlich erweiterte Äderchen. Eiterpusteln wie bei der Akne finden sich nicht (weshalb auch der frühere Name Acne rosacea nicht mehr verwendet wird). Die Ursache ist unbekannt, doch finden sich Alkoholmissbrauch, langjährige Kälte-, Hitze- und Sonnenlichtexposition sehr häufig. Diese Faktoren gelten deshalb als (Mit-)Auslöser.

Komplikationen sind die Ausbreitung auf die Augen und – überwiegend bei Männern – die Entstehung eines Rhinophyms (wegen des Aussehens auch Knollennase oder Säufernase genannt).

Je nach Schweregrad wird eine Rosazea mit einem Antibiotikum zum Auftragen auf die Haut oder zum Einnehmen behandelt. Auch Aknetherapeutika wie Cremes mit Azelainsäure oder Kapseln zum Einnehmen mit Isotretinoin (z. B. Isoderm®) bessern die Erkrankung innerhalb weniger Wochen. Die empfohlene Dosis liegt bei 0,3 Milligramm Isotretinoin pro Kilogramm Körpergewicht. Dauerhafte Rötungen und rote Äderchen können mittels Laser (Lasertherapie) entfernt werden. Unterstützend wirkt eine gründliche tägliche Hautreinigung. Alle Faktoren, die Blutgefäße erweitern, sollten gemieden werden, v. a. heiße und scharfe Speisen, Kaffee, intensive Sonneneinstrahlung, Alkohol, heiße Räume und Stress.

Eine Rosazea kann auch als Nebenwirkung länger dauernder Kortisonbehandlungen auftreten, ebenso wie Hautverdünnung und Eiterpusteln der Gesichtshaut. Der korrekte Name für dieses Krankheitsbild heißt Steroid-induzierte Rosazea (Steroid-induzierte Dermatose).